DGAP Resonanzraum (interne Veranstaltung)
25. Oktober 202310. Forschungstagung der INFAP 3
22. Januar 2024Anmeldeformular – DGAP Jahrestagung 2024
0,00 € – 500,00 €
Thema: Therapeutische Stilfragen – zur lebendigen Verbindung von ‘persönlicher Gleichung’, Beziehung und Methode
Datum: 07.03. – 10.03.2024
Ort: Jugendkulturzentrum Pumpe Berlin, Lützowstraße 42, 10785 Berlin
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Ausbildungskandidatinnen und -kandidaten, verehrte Gäste,
unsere diesjährige Frühjahrstagung steht im Zeichen der grundlegenden berufspolitischen Veränderungen im Rahmen der psychotherapeutischen Aus- und Weiterbildung. Hierbei wurde als Einstieg ein Universitätsstudium geschaffen, das sich stark an der medizinischen Aus- und Weiterbildung orientiert. Die Spezifizierung in den einzelnen Methoden, wie beispielsweise analytische, verhaltenstherapeutische oder systemische Verfahren werden zukünftig nur noch einer Weiterbildung zugeordnet. Die bisherige Institutsausbildung muss sich dieser Veränderung anpassen und anstelle der intensiven Ausbildung eine gekürzte Weiterbildung anbieten. Ein wichtiges Anliegen im Rahmen dieser politischen Maßnahmen ist der Finanzierbarkeit der Aus- und Weiterbildung geschuldet. Das erscheint gerechtfertigt.
Kommt es aber dadurch zu einer allgemeinen methodischen Verflachung, sowohl in Theorie wie auch in der Praxis? Die Anforderungen in Selbsterfahrung und Supervision werden in Zukunft deutlich gekürzt. Wieviel Beachtung kann damit noch der individuellen therapeutischen Beziehungsdynamik gewidmet werden? Wie steht es überhaupt mit dem Überleben der analytischen Therapieverfahren?
Werden sich die Absolvent:innen nach ihrem Universitätsstudium mit Approbation zukünftig noch auf die vielleicht komplizierter erscheinenden und langwierigeren psychodynamischen Therapieverfahren einlassen wollen? Werden die Institute diesen Anforderungen noch gerecht werden können? Das Thema unserer diesjährigen Tagung lautet: Therapeutische Stilfragen – zur lebendigen Verbindung von ‚persönlicher Gleichung‘, Beziehung und Methode. Unsere Berliner Tagungsvorbereitungsgruppe mit Constanze Krauß, Olga Dragunowa, Luise van Beeck, Dieter Treu, Alexander Behringer, Lothar Kittel, Gustav Bovensiepen und Carsten Caesar hat sich den Fragen von Uniformität und Vielfalt im Hinblick auf die therapeutische Praxis gewidmet und bietet uns dazu ein Programm von interessanten Vorträgen und praktischen Seminaren, über die wir uns zu vielen Aspekten innerhalb der psychodynamischen Praxis austauschen können.
Als neue Erfahrung im kollektiven Miteinander beginnen wir an den drei Morgenterminen der Tagung mit „Social Dreaming“. Annette Schulz und Anne Theißen werden die Frühaufsteherbegleiten und es wird spannend sein, wie viele unbewusste und halbbewusste Inhalte sich im gemeinsamen Betrachten von Träumen, Fantasien und Imaginationen abbilden. Gerne verweisen wir auch auf unsere Tradition von bekannten Gruppenerfahrungen wie den Kleingruppen zur Diskussion der Vorträge und der beiden Großgruppen. Als weitere Tradition hat sich das Format „Quo vadis, DGAP?“ entwickelt, in dem Sie alle eingeladen sind, aktiv neues Gedankengut in die strukturelle und inhaltliche Gestaltung der DGAP einzubringen. Die Welt hat sich in kürzester Zeit gravierend verändert! Gewalt, Terror und Angst scheinen sich unbeeinflussbar global zu verbreiten. Die existentielle Bedrohung durch den Klimawandel wird angesichts der menschlichen Zerstörungswut aktuell fast verdrängt. Polarisierungen und Spaltungsphänomene scheinen überhand zu nehmen. Wie können wir damit umgehen?
Um diesen Entwicklungen entgegen zu wirken, müssen die einzelnen Menschen bei sich selbst und in der Gemeinschaft Wege finden, in denen sie sich in ihrer Unterschiedlichkeit respektieren und annehmen können. Jeder Einzelne kann in seiner Haltung und Begegnung mit anderen dazu beitragen. Selbstreflexion und Resonanzfähigkeit sind zwei wichtige Grundsätze, die wir in der therapeutischen Aus- und Weiterbildung vermitteln. Sie sollten auch in einer reformierten Aus-/ und Weiterbildung genügend Beachtung finden. Die diesjährige Tagung bietet eine Möglichkeit, sich mit der „lebendigen Verbindung von ‚persönlicher Gleichung‘, Beziehung und Methode“ zu beschäftigen und dazu fanden wir die folgenden Worte von C. G. Jung sehr passend:
„Jeder Psychotherapeut hat nicht nur eine Methode: er selber ist sie. „Ars totum requirit hominem“ [Diese Kunst erfordert den Menschen mit Leib und Seele]. Der große Heilfaktor der Psychotherapie ist die Persönlichkeit des Arztes, die nicht a priori gegeben ist, sondern eine Höchstleistung darstellt, aber nicht ein doktrinäres Schema.“ C. G. Jung, GW 16
Wir freuen uns, Sie in Berlin begrüßen zu dürfen und heißen
Sie herzlich willkommen
Annette Berthold-Brecht,
im Namen des alten Vorstands und des neuen Vorstandsteams
Stornierungsbedingungen
Bis zum 01. Januar 2024:
Rückerstattung des Tagungsbeitrags abzüglich einer Bearbeitungsgebühr von 50,00 Euro;
vom 01. Januar bis zum 10. Februar 2024
Rückerstattung von 50 % der Tagungsgebühr
Ab dem 10. Februar 2024:
Keine Rückerstattung des Tagungsbeitrages mehr möglich!