1956
28. September 20181958
28. September 2018Biografie durch Aniela Jaffè
Die im vorangegangenen Sommer auf Anregung des Verlegers Kurt Wolff gefasste Idee, eine Biografie Jungs herauszugeben, nimmt ab Frühjahr 1957 Gestalt an. Zunächst wird Aniela Jaffé, die ab 1947 Sekretarin des C. G. Jung Instituts, später von Jung persönlich war, zur “Biografin” bestimmt. Indem sie Fragen stellt, auf die Jung dann antwortet, wird er veranlasst, sein Leben zu erzählen – ein Unternehmen, dem er zunächst nur widerwillig zustimmt. Er war mit Angaben zu seinem Privatleben immer sehr zurückhaltend gewesen. Ende des Jahres beginnt er doch selber über seine Kindheit zu schreiben, obschon ihn das Schreiben sehr anstrengt. “Ein Buch von mir ist immer ein Schicksal. Es liegt etwas Unabsehbares darin, und ich kann mir nichts vorschreiben oder vornehmen. So nimmt auch die Autobiografie schon jetzt einen anderen Weg, als ich mir zu Beginn vorgestellt hatte. Dass ich meine frühen Erinnerungen niederschreibe, ist eine Notwendigkeit. Unterlasse ich es auch nur einen Tag, so stellen sich sogleich unangenehme körperliche Symptome ein.” Weitere Kapitel drängen sich ihm auf. Richard Evans kann ihn daneben für vier je einstündige Filminterviews gewinnen. Jung findet auch noch Kraft für weitere Gespräche, darunter eines für den Schweizer Rundfunk.